Springübung 3 – Sprungreihe für stürmische Pferde

Ziel: Mit dieser Übung kannst du stürmische Pferde beim Springen etwas zurücknehmen. 

Ausführung: Dafür werden die Abstände in der Sprungreihe von Sprung zu Sprung verkürzt. So wird dein Pferd gezwungen abzubremsen. ⁠

Tipp: Bei Pferden, die auch noch zu früh und zu groß abspringen, kann man mit Galoppstangen vor dem Sprung den Galopp besser kontrollieren.

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Springübung 2 – Sprungreihe Gymnastik

Ziel: Mit dieser Übung kannst du den Rücken deines Pferdes gymnastizieren.

Ausführung: Die Abstände bei dieser Reihe sind dafür recht eng, damit sich der Rücken aufwölben muss. Zuerst solltest du die Stangen und das erste Cavaletti aus dem Trab anreiten. Die folgenden Sprünge sollst dann aus dem Galopp springen.  

Tipp: Generell ist es gut für den Rücken, Sprünge aus dem Trab anzureiten. Je nach Ausbildungsstand deines Pferdes solltest du aber nicht viel höher als 1,10m aus dem Trab springen.

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Springübung 1 – Mercedes-Challenge

Ziel: Mit dieser Übung kannst du Balance, Rhythmus, Reaktionszeit und Kontrolle verbessern.

Ausführung: In der Mitte des Reitplatzes werden drei Cavaletti oder kleine Steilsprünge aufgestellt. Reite dann in einer beliebig großen Schleifen-Form über die Sprünge. Variiere möglichst viel zwischen Links- und Rechtsgalopp.

Tipp: Macht genug Pausen, damit ihr keinen Drehwurm bekommt.

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Gangartenanalyse, Trainingsanalyse Pferd

Bye bye Winterblues – 5 einfache Tricks, wie du und dein Pferd dem Winter die kalte Schulter zeigen!

Wenn es Morgens beim Aufstehen noch dunkel ist und wir Schal und Mütze anziehen, um vor die Tür zu gehen, ist er wieder da – der Winter! Eine Jahreszeit, die viele von uns Reitern sicherlich gerne streichen würden und trotzdem kommt er immer schneller als einem lieb ist. Im Stall laufen die Schermaschinen auf hochtouren, man steht wieder vor dem ewigen Winterdeckenfiasko und in der Reithalle drängeln sich die Berufstätigen nach Feierabend.

Kein Grund sich auf der Couch zu verkriechen!

Wir zeigen dir, wie du Licht in die dunkle Jahreszeit bringst, um gesund, fit und bestens vorbereitet in den Frühling zu starten.

Abwechslung gegen den Reithallenkoller 

Abwechslung ist das A und O, um den Trainingsalltag etwas aufzulockern.

Neue Reize tun nicht nur dem Reiter gut, sie fördern auch beim Pferd die Konzentration und Motivation. Statt fleißig Dressurlektionen zu üben, einfach mal neue Wege im Gelände erkunden. Besonders spannend ist es, die gerittene Strecke mit der Gaits Analysis in der HorseAnalytics App aufzunehmen und anschließend zu Hause, bei einer heißen Tasse Tee, revue passieren zu lassen. 

Auch Stangengymnastik, Cavalettitraining, Doppellonge oder Bodenarbeit sorgen für gern gesehene Abwechslung. Lehrgänge sind eine tolle Möglichkeit sich gezielt an neue Aufgaben zu wagen, man kommt mal raus und kann ganz neue Seiten des Trainings für sich entdecken.

Richtiges Aufwärmen

Kalte Muskeln sind weniger elastisch, deshalb hat richtiges Aufwärmen, gerade im Winter, allerhöchste Priorität, um Verletzungen vorzubeugen. Besonders bei alten Pferden merkt man, dass sie im Winter mehr Anlaufzeit benötigen. Ein guter Grund, das Ganze etwas gelassener anzugehen. Aber wie? Die Aufwärmphase zeichnet sich vor allem durch langes Schrittreiten aus, lieber zu lange als zu kurz, versuche 20 min Schritt zu reiten. Mit der Gaits Analysis lässt sich die Schrittdauer der Aufwärmphase ganz einfach und objektiv überprüfen. 

Auch Dehnungsübungen vor dem Reiten können in der Aufwärmphase eingesetzt werden. Stelle dich neben das Pferd und versuche mit einem Leckerli eine Dehnung des Halses nach links unten (rechts unten) zu erarbeiten. Für eine Dehnung der Oberlinie muss das Pferd den Kopf nach unten zum Huf führen, die Hals- und Rückenmuskulatur wird durch eine Bewegung des Kopfes nach unten und vorne gedehnt (das Pferd muss dabei stehen bleiben).

Das Ganze gilt natürlich nicht nur für dein Pferd, auch du solltest dich vor dem Reiten aufwärmen. Wie wäre es, die ersten 5 min selbst zügigen Schrittes zu führen? Nutze vor dem Aufsteigen die Aufstiegshilfe, um dich zu dehnen. Stelle dich zum Beispiel mit den Zehenspitzen auf die untere Stufe und dehne die Ferse nach unten. Wenn du aufgesessen bist, strecke die Arme aus und drehe den Oberkörper einmal nach links und nach rechts, dabei bleibt die Hüfte gerade. Versuche anschließend mit deiner linken Hand deine rechte Fußspitze (dasselbe auch mit rechts) zu berühren. Fühlst du einen Unterschied beim Reiten?

Einen Plan haben

Nutze die Zeit am Sonntagabend, um einen Trainingsplan für die kommende Woche zu entwickeln. Festgesteckte Ziele motivieren dich, sie auch einzuhalten. Verabrede dich zum gemeinsamen Training mit einer Freundin, dann hast du keine faule Ausrede mehr.

Wellnesstage

So stärkst du die Bindung zu deinem Pferd. 

Für viele ist gründliches Putzen bloß ein Mittel zum Zweck, doch dahinter steckt so viel mehr. Eine ausgedehnte Massage ahmt die Fellpflege unter Pferden nach und ist wichtig für die soziale Bindung zu deinem Pferd. Beobachte dein Pferd dabei, so kannst du herausfinden, an welchen Körperstellen es besonders angenehm oder unangenehm ist, welche Druckintensität oder welche Bürste es mag. Viele Pferde bevorzugen Stellen, an denen sie selbst schlecht ankommen, wie hinter den Ohren, die Innenseite der Flanke, oder mittig unterm Bauch. Hierbei gilt: “Probieren geht über studieren!”. Lass dir genug Zeit, um verschiedene Variationen auszuprobieren.

Für ein schönes Wellnessprogramm eignen sich auch Solarium und Magnetfelddecke. Letztere revitalisiert die Zellen und fördert die Durchblutung im Gewebe. Entspannung und Erholung der Muskulatur werden dadurch gefördert. Bevor du in eine eigene Magnetfelddecke investierst, frage bei Freunden aus dem Stall, ob du dir ihre Decke einmal leihen kannst. So kannst du vorab testen ob, und wie dein Pferd diese annimmt.

Der Kälte trotzen

Der Zwiebellook macht es möglich.

Die richtige Kleidung ist im Winter besonders wichtig. Sie sollte vor Regen und Schnee schützen, wärmen, einfach an- und auszuziehen sein. Gegen einen kalten Kopf unterm Reithelm, insbesondere beim Ausreiten, helfen spezielle Unterziehmützen für Helme.

Auch für das Pferd kann man viele winterliche Situationen angenehmer gestalten. Um das sensible Pferdemaul zu schützen, sollten Gebisse vor dem Reiten angewärmt werden, (!) mache immer den Fühltest, denn genauso unangenehm wie ein zu kaltes, ist ein zu heißes Gebissstück.

Sollten die Bodenverhältnisse dafür sorgen, dass sich die Zeit in der Box verlängert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dein Pferd zu beschäftigen. Äste zum knabbern werden von vielen Pferden als willkommene Abwechslung angenommen. Frage bei euch im Stall, ob jemand einen Obstbaum im Garten hat, die Äste von Apfel-, Pflaum- oder Birnbäumen eignen sich beispielsweise für Pferde (bei Obstbäumen ist es wichtig, dass diese nicht gespritzt sind). Alternativ eignen sich auch Weiden- und Birkenäste. Natürlich gibt es noch andere Arten, die sich eignen, jedoch auch unverträgliche oder sogar giftige Bäume.  Solltest du dir unsicher sein, ziehe einen Experten zu rate und informiere dich vorab gut.

Natürliche Salzlecksteine und spezielle Spielzeuge für Pferde, wie Spiel- und Futterbälle, können ebenfalls Abhilfe gegen Langeweile schaffen.

Wir hoffen, dass unsere 5 Tricks dir & deinem Pferd helfen motiviert durch den Winter zu kommen. Euch hat unser Artikel gefallen? Dann schreib uns gerne in den Kommentaren, auch Anregungen und Feedback sind immer willkommen. Und nun heißt es: “Handy weglegen, rein in die Klamotten und los gehts!”. Viel Spaß!

Ein geradegerichtetes Pferd – Warum ist es so enorm wichtig?

Wie du schnell und einfach dein Pferd gleichmäßig auf beiden Händen trainierst, auch wenn du alleine reitest

„Richte dein Pferd gerade!“- jeder Reiter hat diesen Satz sicher schon das ein oder andere Mal von seinem Reitlehrer gehört. Doch was bedeutet es überhaupt ein Pferd gerade zurichten und was ist dafür nötig?

Geraderichten

Der wohl wichtigste Grund warum wir unsere Pferde Geraderichten sollten, ist der Beitrag zu der Gesundheit. Denn eine gleichmäßige Belastung kann einer vorzeitigen Verschleißerscheinung entgegenwirken. Auch wenn die Geraderichtung erst der fünfte Punkt der Ausbildungsskala ist, wird sie schon von Beginn an in der Jungpferdeausbildung berücksichtigt. Wichtig ist, beide Seiten gleichmäßig zu trainieren.

Im Sattel kommt eine weitere Schwierigkeit hinzu: Der Reiter muss sich der Schiefe des Pferdes bewusst sein, um sich nicht schief hinsetzen zu lassen. Hier kann ein Reitlehrer, ein Spiegel oder aber ein anderer Reiter hilfreich sein, um darauf zu achten.

Der Gedanke: Reiten aus der Körpermitte, um Pferd und Reiter ins Gleichgewicht zu bringen, sind das oberste Gebot. Denn auch beim Geradeausreiten gilt das Prinzip, das Pferd mit Schenkel- und Gewichtshilfen einzurahmen und nicht mit dem Zügel über die Stellung zu erzwingen.

Die hohle Seite des Pferdes

Doch warum müssen wir unser Augenmerk eigentlich gezielt auf die Geraderichtung legen? Das Pferd läuft doch geradeaus?! Das stimmt so leider nicht. Das Pferd hat von Natur aus eine „Hohle“ und eine „Feste“ Seite. Die „Hohle Seite“, die natürliche Schiefe eines Pferdes, macht sich dadurch bemerkbar, dass das Pferd versucht mit dem inneren Hinterbein zur Seite auszuweichen, um somit keine Last aufnehmen zu müssen.

Dies kannst du ganz einfach selbst überprüfen, indem du dir die Hufspuren im Sand ansiehst. Die Hinterhand sollte dabei nicht an der Spur der Vorhand vorbei fußen. Sich frei bewegende Pferde kommen mit ihrer natürlichen Schiefe gut zurecht. Doch für die Dressurarbeit bedeutet die natürliche Schiefe eine dauerhafte Fehlbelastung, wenn diese nicht korrigiert wird.  Ziel der Geraderichtung ist es also, dass sich das Pferd in allen Übungen und Lektionen auf beiden Händen gleichmäßig und geschmeidig korrekt reiten lässt.

Was der Reiter tun kann

Die natürliche Schiefe ist der Grund, warum sich ein Pferd auf der einen Hand viel leichter Biegen lässt als auf der anderen. Das Pferd  wird seine „Schokoladenseite“ auf der linken Hand haben, wenn es die Linkswendung und den Linksgalopp bevorzugt.

Warum? Dieses Phänomen ist ganz einfach zu erklären! Auf der linken Seite ist die Muskulatur etwas verkürzt und dadurch ist diese Biegung leider nicht korrekt. Das Pferd stützt sich verstärkt auf das rechte Vorderbein und weicht dem Zügelkontakt auf der linken Seite aus, indem es sich im Hals verbiegt. Beim Reiten von Wendungen merkt man, dass das Pferd an der offenen Seite der Bahn, wo es nicht durch die Wand begrenzt wird, über die rechte Schulter nach außen driftet, den Zirkel vergrößert. Wechselt man hingegen auf die rechte Hand, wird sich das Pferd steif anfühlen. Häufig beobachtet man, dass die Pferde zuerst auf der hohlen Seite gelöst werden, um dann vermehrt auf der Zwangsseite gearbeitet zu werden, was aber völliger Unsinn ist.

Oft sogar kontraproduktiv, da die sowieso schon starke Körperhälfte noch mehr beansprucht wird und noch kräftiger wird. Es gilt das Prinzip die schwächere Körperhälfte stärker zu machen und nicht die stärkere schwächer!

Hierbei gilt das Grundprinzip: die Vorhand vor die schiebende Hinterhand zu bringen und dort zu halten.

Tipp

Stellt euch vor, dass ihr beim Geradeausreiten den Widerrist immer zwischen Genick und Schweifrübe halten wollt. Gustav Steinbrecht hat das schon 1881 mit seinem weltweit bekannten Satz „Reite Dein Pferd vorwärts und richte es gerade“ auf den Punkt gebracht. Gymnastizierende Übungen sind z.B. Schlangenlinien durch die ganze Bahn, häufige Handwechsel, Tempiwechsel und die große und die kleine Acht mit Übertreten auf der steiferen Hand. Wenn dein Pferd bereits weiter ausgebildet ist, helfen Seitengänge, die Rippenbiegung kontinuierlich zu verbessern. Durch die Lektion Schultervor kontrollieren wir die Vorhand und können diese nun leichter auf die Hinterhand stellen und aktivieren somit das innere Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu treten. Wer gerne ausreitet kann viele dieser Übungen natürlich auch im Gelände reiten.

Wichtig sind natürlich immer wieder Pausen zwischendurch und ein langsames herantasten, damit keine Überforderung psychisch wie physisch erfolgt. Hier bietet die Gangarten Analyse von HorseAnalytics eine praktische Analysemöglichkeit. So kannst du jederzeit überprüfen, wie intensiv du wirklich trainiert hast. Denn oftmals täuscht uns unser Gefühl. Wenn du mehr über die die Analyse der Intensität deines Trainings wissen möchtest, schau dir unseren Beitrag „Gefühl vs. Realität – wie intensiv trainierst du wirklich?“ an. Drei Studierende der Hogeschool Van Hall Larenstein Universität haben mithilfe der HorseAnalytics App diese Fragestellung wissenschaftlich untersucht und sind zu einem unerwarteten Ergebniss gekommen.

Faustregel

Übrigens trägt das Pferd meist die Hauptmähne auf seiner hohlen Seite, diese „Regel“ stimmt bei ungefähr 75 Prozent aller Pferde d.h. die hohle Seite ist meist, die Seite wohin die Mähne fällt. Trifft diese Faustregel auch auf euer Pferd zu?

Fazit

Durch gleichmäßiges Gymnastizieren auf beiden Seiten kannst du einen wichtigen Bestandteil zur Gesunderhaltung deines vierbeinigen Freundes beitragen. Denke immer daran das Geraderichten ist eine Aufgabe die dein Pferd und dich bis ins hohe Alter begleiten wird, denn daran muss immer gearbeitet werden.