Hufrehe: Nachsorge

Bleiben Veränderungen durch die Hufrehe zurück?

In den meisten Fällen ist es möglich, die gesunde Funktion des Hufes wieder herzustellen. Voraussetzung ist eine frühe Erkennung und Behandlung der Erkrankung. 

Desweiteren spielt die aktuelle Hufsituation und allgemein die Schwere des Schubes eine große Rolle. Bei chronischen Verläufen, bei denen mehrere Hufreheschübe vorgekommen sind, verstärkt sich die Deformation des Hufes und macht den Weg zurück in die physiologische Form schwerer. Aber auch hier kann in vielen Fällen die normale Hufform komplett wieder hergestellt werden. 

Sollte der Hufbeinträger nicht mehr normal gerade herunter wachsen können, aufgrund von Veränderungen am Hufbeinknochen, dann wird der Huf immer etwas ungesund aussehen, aber die Funktionalität kann auch hier erhalten werden. 

Wie verläuft die weitere Behandlung nach der Hufrehe?

Am wichtigsten ist eine engmaschige Betreuung durch den Hufbearbeiter, damit sollten die Hufformveränderungen so gering wie möglich gehalten werden. 

Wie lange dauert diese Behandlung?

Da der Hufbeinträger mehr oder weniger geschädigt sein kann, kommt die Behandlungsdauer auf die Schwere des Schubes an. Die Verbindung kann nämlich nicht einfach wieder zusammenwachsen.

Die Hufe des Pferdes sind aus Horn, wie die menschlichen Fingernägel. Bei Pferden wachsen die Hufe im Durchschnitt bis zu acht Millimeter pro Monat. Es dauert deswegen etwa ein Jahr bis die gesunde Verbindung wieder vorhanden ist. In dieser Zeit wächst die Hornkapsel einmal vom Kronenrand bis zum Boden durch und es bildet sich ein neuer gesunder Hufbeinträger. Auf dem Bild sieht man Rillen, von dort oben fängt der neue gesunde Huf an nachzuwachsen. Drunter ist der geschädigte Huf.

Was gibt es noch zu beachten?

Neben einer korrekten regelmäßigen Hufbearbeitung, um den Rehehuf zu sanieren,  ist die Ursachenfindung relevant. Nur wenn die Ursache abgestellt wird, kann ein erneuter Schub verhindert werden.

Wann darf man nach der Hufrehe wieder reiten?

Hier gibt es unterschiedliche Szenarien, die je Einzelfall anders aussehen können. Im besten Fall kann man schon ein paar Wochen  nach dem Schub wieder reiten, im schlechtesten Fall nach einem Jahr. In manchem Fällen wird geraten das Pferd gar nicht mehr mit zusätzlichen Gewicht zu belasten.

Wie entscheide ich, wann ich nach einer Hufrehe wieder reite?

Es hängt ganz von der Schwere des Schubes und der damit verbundenen Veränderungen am Huf ab. Hierzu unbedingt mit dem Hufbearbeiter und Tierarzt zusammen arbeiten und ein Röntgenbild erstellen, sowie natürlich auf das Befinden des Pferdes achten.

Beachte!

Schmerzmittel oder Rehebeschläge verschleiern die Schmerzen, obwohl die Zusammenhangstrennung des Hufbeinträgers wohlmöglich schon stark vorangeschritten ist.

Fruktan im Gras: Was hat es damit auf sich?

Für Hufrehe gefährdete Pferde ist es besonders wichtig, dass ihr Stoffwechsel nicht gestört wird. Fruktan ist ein leicht verdauliches Kohlenhydrat und kann bei der Umstellung von Heu auf Gras im Frühling die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und Hufrehe auslösen. Aus diesem Grund sollte man den aktuellen Fruktangehalt am eigenen Standort kennen und korrekt Anweiden. Die HorseAnalytics App gibt dir täglich den Fruktangehalt an deinem Standort aus, sodass du damit immer auf der sicheren Seite bist. Außerdem kannst du die Weidezeiten deines Pferdes eintragen und ganz genau nachverfolgen, wie der Fortschritt beim Anweiden ist. Wenn du mehr über das Thema Fruktan im Gras wissen möchtest, dann klick gleich hier.

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

Die App hilft dir, das Risiko durch Fruktan beim Grasen einzuschätzen.

Fütterung bei Hufrehe

Was darf ein Pferd bei akuter Hufrehe fressen?

Im akuten Reheschub sollte das betroffene Pferd am besten nur Raufutter in Form von zuckerarmem Heu und Stroh fressen. Ob Mineralfutter normal weitergegeben werden sollte, ist noch ein umstrittenes Thema in der Wissenschaft. Wir empfehlen es die akuten Tage weg zu lassen.

Was darf ein Pferd nach einer Hufrehe fressen?

Nach dem Schub sollte in Zusammenhang mit dem Reheauslöser eine leistungsgerechte Futterration aufgestellt werden. Besonders auf den Gehalt an leichtverdaulichen Kohlenhydraten wie Stärke und Zucker ist zu achten. Dieser sollte generell so gering wie möglich gehalten werden, um die Darmflora nicht zu verschieben. Raufutter den ganzen Tag frei zur Verfügung fördert die Magen-Darm-Gesundheit und die Verträglichkeit von Stärke und Zucker. 

Bei zu dicken Pferden sollte umgehend die Fütterung angepasst und die Bewegung, sobald es möglich ist, gesteigert werden. In diesem Fall sollte versucht werden, gänzlich auf leichtverdauliche Kohlenhydrate durch Getreide oder Weidegras zu verzichten.

Wie lange darf ein Rehepferd auf die Weide?

Die Weidezeit muss individuell abgestimmt werden und hängt unter anderem von Weidemanagement und der Reheursache ab. Sprich dies unbedingt mit deinem Tierarzt a!

  • Ein EMS oder Cushing vorbelastetes Pferd sollte nur wenige Stunden und mit Fresskorb auf überständige Weiden.
  • Eine Stute mit vergangener Geburtsrehe, die keine größeren Schäden am Hufbeinträger hinterlassen hat, kann schon bald wieder normal auf die Weide, welche auch im besten Fall überständig gewachsen ist. 

Für beide Fälle sind natürlich die Anweidezeit und die restliche Ration zu beachten. Ein chronisches Rehepferd sollte durch die Inhaltsstoffe im Gras nicht zusätzlich belastet werden und am besten so wenig wie möglich aufs Gras.

Ist eine Fressbremse sinnvoll?

Eine Fressbremse kann bei Pferden eingesetzt werden, die auf der Weide nicht so viel Gras aufnehmen sollen. Die Futteraufnahme kann sogar bis zu 30% gesenkt werden. Sie kriegen weniger Grashalme auf einmal mit einer (funktionalen!) Fressbremse ins Maul. 

Viele Pferde sind allerdings so schlau, dass sie einfach versuchen schneller zu fressen. Die Pferde sind meist gestresster und viele haben Fressbremsen leider auch den ganzen Tag auf. Die Mimik ist eingeschränkt und hemmt die Kommunikation mit den anderen Herdenmitgliedern.  Es entstehen leider auch häufig Scheuerstellen, die in kürzerer Zeit gar nicht da wären. 

Chronischer Stress sollte immer vermieden werden, da auch er ein Auslöser für Hufrehe sein kann.

Es wird viel diskutiert über Sinn und Unsinn der Fressbremse. Manche Pferdetypen kommen damit überhaupt nicht klar und werden hektisch oder fressen gar nicht mehr. Wichtig ist auch auf die Weidequalität zu achten. 

Wie lange sollte eine Fressbremse höchstens drauf sein?

Es sollten maximal 10 Stunden pro Tag mit dem Fresskorb verbracht werden, aber je kürzer desto besser!

Wie soll eine Fressbremse sitzen?

Sitzen sollte die Fressbremse so locker wie möglich, aber so fest wie nötig, sodass Ausziehkünstler nicht reintreten können und sie einfach an Ort und Stelle bleibt. Es gibt meistens auch spezielle Halfter oder Befestigungen für die jeweiligen Fresskörbe. 

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

Die App hilft dir, das Risiko durch Fruktan beim Grasen einzuschätzen.

Hufrehe Auslöser, Fettdepots, Insulinresistenz, Geburtsrehe, Vergiftung, Magen-Darm-Erkrankung

Hufrehe: Auslöser

Hufrehe kann durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Um das Risiko für eine Erkrankung gering zu halten, solltest du dich deshalb umfassend informieren. Hier erfährst, welche Ursachen Hufrehe haben kann und wie die HorseAnalytics App dir dabei helfen kann, diese zu eliminieren.

Insulinresistenz als Auslöser

Was ist Insulin?

Insulin ist ein Hormon, also ein Botenstoff. Es überbringt den Zellen die Nachricht, dass der Blutzuckerspiegel hoch ist und Zucker aufgenommen werden soll.  Daher ist es ist sehr gut möglich, dass ein Pferd durch eine Insulinresistenz einen Hufreheschub bekommt. 

Was ist eine Insulinresistenz beim Pferd?

Bei einer Resistenz reagieren die Zellen trotz hoher Insulinkonzentration nicht mehr so stark wie normal. Dadurch wird immer mehr Insulin nötig, um überhaupt Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Warum genau die hohen Insulinmengen als Reheauslöser fungieren können ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.  

Wie kann es zu einer Insulinresistenz kommen?

  • Fettdepots
  • dauerhaft hohe Zucker und Stärkemengen im Futter
  • chronischer Stress
  • chronische Schmerzen
  • Stoffwechselerkrankungen

Stoffwechselerkrankungen als Auslöser für Hufrehe

Es gibt Stoffwechselerkrankungen, die als möglicher Auslöser für Hufrehe gelten. Die bekanntesten sind das Equine Metabolische Syndrom EMS und das PPID/Equines Cushing Syndrom.

Was ist EMS?

Das Equine Metabolische Syndrom EMS (siehe Beitrag) entsteht meistens durch Überversorgung mit Nährstoffen und zu wenig Bewegung. Dadurch entstehen Fettdepots, die Rehe gefährdende Stoffwechselwirkungen haben können. Es führt unter Anderem zu weiterer Fetteinlagerung und Insulinresistenz.

Was ist Cushing?

Neben EMS kann auch PPID/Equines Cushing Syndrom (siehe Beitrag) prädisponierend sein für Rehe. Fettdepots entstehen dort nicht nur bei überfütterten Pferden, können aber auch zu Insulinresistenz und somit zur Rehe führen. Die Fütterung, Haltung und gegebenenfalls Therapie sollten abgestimmt werden, um Reheschüben vorzubeugen.

Pferd schläft auf Weide

Medikamente als Auslöser

Welche Medikamente können Hufrehe auslösen?

Besonders bei Mitteln, die Kortison enthalten, aber auch einigen Schmerzmitteln, die in der akuten Phase der Rehe eingesetzt werden, muss aufgepasst werden. Man sollte immer alle Möglichkeiten mit dem Tierarzt durchsprechen und schauen, dass der Einsatz möglichst kurzweilig gehalten wird. Bitte sprechen Sie unbedingt mit ihrem Tierarzt!

Magen-Darm-Erkrankungen als Auslöser

Es ist möglich, dass Pferde nach einer Magen-Darm-Erkrankung einen Hufreheschhub erleiden können. So kann es bei einer Kolik neben der heftigen Schmerzsituation, auch zu einer Störung der Darmflora kommen. Beides kann unter Umständen einen Hufreheschub auslösen. Weißt du genau wie man eine Kolik erkennt und was im Notfall zu tun ist? Schau am besten nochmal nach auf unseren Notfallkarten zur Kolik. Klick hier

Neben der Kolik gibt es noch weitere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die einen Hufreheschub begünstigen. Dazu zählt zum Beispiel auch die katarrhalische Darmentzündung, bei der die Darmwand geschädigt wird und diese keine natürliche Barriere gegen Toxine mehr darstellen kann.

Hufrehe, Pferd

Übergewicht als Auslöser

Warum sind dicke Pferde gefährdeter an einer Hufrehe zu erkranken?

Fettgewebe hat nicht nur die Funktion als Energiespeicher, sondern ist eine hormonaktive Masse. Dies bedeutet, dass sich die abgegebenen Hormonmengen und deren Wirkungen verändern, wenn die Menge des Fettgewebes die physiologische Größe übersteigt.

Das Hormon Leptin regelt das Hungergefühl

Normalerweise wird das Hormon Leptin ausgeschüttet, wenn genug Fettreserven angesetzt sind, und regelt so das Hungergefühl. Bei dauerhaft überhöhter Leptinproduktion lässt diese Wirkung nach und das Hungergefühl  bleibt. Dadurch verfetten die Pferde durch Dauerfressen noch mehr.

Zytokine und Adeponectine als Auslöser für Hufrehe

Zytokine werden auch vom Fett produziert und gelten bei dauerhaft überhöhter Konzentration schon alleine als möglicher Reheauslöser. Außerdem fördern sie eine Insulinresistenz, welche ebenfalls einen Reheauslöser darstellt. Auch Adeponectine werden vom Fett produziert und bewirken normalerweise eine Sensitivierung auf Insulin. Im krankhaften Zustand ist auch diese Wirkung heruntergesetzt und so wird eine Insulinresistenz noch mehr unterstützt. 

Vergiftung als Auslöser

Nach der Vergiftung

Hufrehe ist eine häufige Nachwirkung von chronischen Vergiftungen, bei der die Giftstoffe über einen längeren Zeitraum immer wieder aufgenommen werden. Sie reichern sich im Körper an, bis es zu Vergiftungserscheinungen und auch zu einem Hufreheschub kommt. Bei einer Vergiftung gelangen toxische Stoffe in den Organismus und können den Stoffwechsel erheblich stören. 

Begleiterscheinung: Magen-Darm-Erscheinung

Koliken und andere Magen- Darm- Erkrankungen sind sehr häufige Begleitsymptome einer Vergiftung. Die Darmflora ist meist betroffen und auch die Darmwand kann geschädigt werden. Dadurch gelangen Gifte in den Blutkreislauf und können so auch die Wandlederhaut des Hufes erheblich in ihrer Funktion behindern und zu einer Hufrehe führen. Dabei ist es egal, wodurch das Pferd vergiftet wurde. Giftpflanzen auf der Koppel oder im Heu, Schadtierbekämpfungsgifte, toxische Selengaben oder auch ein sehr hoher Proteinüberschuss im Futter sind einige Beispiele.

Finde die Ursache der Vergiftung!

Für die weitere Behandlung und Vorbeugung eines erneuten Reheschubs muss unbedingt der Vergiftungsauslöser gefunden werden!

Dazu unbedingt die Weide und das Heu auf Giftpflanzen und Schimmelpilze untersuchen lassen. Vor allem Jakobs Kreutzkraut, Johanniskraut oder auch übermäßiger Eichelkonsum, kann Hufrehen nach sich ziehen. Vorsicht auch vor der hauptsächlich in Süddeutschland wachsenden Herbstzeitlose. Die gesamte Futterration sollte überprüft werden, um giftige Mineralstoff- oder Proteinüberladungen, aber auch wieder Schimmelpilzgehalte, herauszufinden. Auch eine Blutuntersuchung kann dazu aufschlussreich sein. Die Pferde dürfen keinen Zugang zu Rattengiften, Pflanzenschutzgiften oder auch zur Futterkammer haben.

Falls du wissen möchtest, wie du dich im Notfall einer Vergiftung verhalten solltest, kannst du dies in unseren Notfallkarten nachlesen. Klick dafür hier.

Unphysiologische Hufsituation als Auslöser

Was hat die Hufform mit Hufrehe zu tun?

Die Hufform selbst spielt bei allen Reheauslösern eine prädisponierende Rolle. Der Hufbeinträger ist schon allein durch unphysiologische/ ungesunde Hufformen einer erhöhten Belastung ausgesetzt. 

Was kann durch eine ungesunde Hufform passieren?

Durch stark hebelnde Zehen oder Wände, ist die Verbindung zwischen Hufbein und Hornkapsel anfälliger für eine Schädigung, wie es bei einer Rehe der Fall ist, anfälliger. Diese  hebeln quasi wortwörtlich die Hornwände vom Hufbein weg. Dabei werden die Lederhautblättchen gequetscht, die Durchblutung dieser verringert und der Zusammenhalt geschwächt. 

Was kann diesen Prozess noch beeinflussen?

Werden diese Huf dann auch noch stärker benutzt durch häufiges Reiten auf harten Böden, steigt das Risiko einer Rehe.

Geburtsrehe - die Geburt als Auslöser

Wie läuft eine Geburt ab?

Wenn eine Stute gebärt kommt als erstes das Fohlen zum Vorschein. Damit ist die Geburt aber noch nicht beendet! Die Fruchthülle, in der das Fohlen im Mutterleib herangewachsen ist, mit den zugehörigen Gewebeteilen muss auch noch vollständig abgestoßen werden. 

Nachgeburt als Auslöser für Hufrehe?

Wird nicht genau kontrolliert, ob die Nachgeburt vollständig nach einer Stunde abgegangen ist und es verbleibt ein Teil im Geburtstrakt, dann kann es zu einer bakteriellen Entzündung kommen, die sich auch auf die Hufbeinwandlederhaut auswirken kann. Dadurch kann es dann zu einem Reheschub kommen.  

Wie viele Stuten sind betroffen?

Diese sogenannte Nachgeburtsverhaltung tritt bei bis zu 10% aller Stuten auf und sollte daher kritisch betrachtet werden. 

Wie sollte man reagieren?

Je länger man wartet oder versucht mechanisch den Rest herauszuholen, anstatt den Tierarzt zu informieren und therapeutisch einzuwirken, desto höher ist die Gefahr einer Rehe.  Gleiches kann bei einer Gebärmutterschleimhautreizung passieren.

Belastungsrehe als Auslöser

Wie kann eine Belastungsrehe ausgelöst werden?

Werden Pferde sehr viel, lange und in hohem Tempo auf hartem Boden genutzt, kann es schon ohne Zutun weiterer Faktoren zu einer Belastungsrehe kommen. Je ungleichmäßiger dabei die Last in den einzelnen Hufen verteilt ist, wie es bei unphysiologischen Hufformen oder Fehlstellungen der Fall ist, desto höher ist die Gefahr einer Rehe durch Überlastung des Hufbeinträgers.

Kohlenhydrate als Auslöser

Leichtverdauliche Kohlenhydrate, kommen u.A. in Getreide, fruktanreichem Gras und Obst vor. Sie sorgen nicht nur für eine hohe Insulinantwort, sondern auch für eine Dysbiose im Dickdarm. Eine Dysbiose ist eine Verschiebung der Darmflora.

Stärke und Zucker werden normalerweise im Dünndarm absorbiert und sollten eher nicht in den Dickdarm gelangen. Wenn diese Kohlenhydrate aufgrund einer großen Menge nicht vollständig im Dünndarm aufgenommen werden können, gelangen sie in den Dickdarm. Dort werden sie rasch von Bakterien fermentiert. 

Was passiert bei einer Fermentation im Dickdarm?

Bei der Fermentation entstehen kurzkettige Fettsäuren, die mit der Zeit über die Darmwand aufgenommen werden. Bis dahin erzeugen sie einen niedrigeren pH-Wert im Dickdarm als normal. Durch diese Übersäuerung sterben die Bakterien, die für den Abbau von strukturreichen Kohlenhydraten, wie sie in Gras und Heu hauptsächlich vorkommen, verantwortlich sind. Dabei werden Endotoxine frei und auch die stärkeabbauenden Bakterien geben Exotoxine ab. Diese Gifte gelangen über die, durch den niedrigeren pH-Wert vorgeschädigte Darmwand, in den Blutkreislauf und können an der Hufbeinwandlederhaut erheblichen Schaden anrichten.

Gleicher Prozess im Extrem läuft ab, wenn Pferde nachts die Futterkammer plündern und in kürzester Zeit, große Mengen an Kraftfutter aufnehmen.

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

Die App hilft dir, das Risiko durch Fruktan beim Grasen einzuschätzen.

Hufrehe: Vorsorge

Hufrehe ist ein Thema, welches viele Pferdebesitzer beschäftigt. Man kennt es vor allem von Ponys und übergewichtigen Pferden, aber auch bei zu schnellem Anweiden im Frühling kann der Stoffwechsel so stark gestört werden, dass Hufrehe als Folge auftritt. Es ist also wichtig, gut informiert zu sein, wenn man sein Pferd nachhaltig gesund erhalten möchte. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Thema und wie die HorseAnalytics App dir bei der Vorsorge helfen kann. Viel Spaß dabei!

Was passiert im Huf bei Hufrehe

Was passiert im Huf bei einer Hufrehe?

Bei einer Hufrehe kommt es, durch in der Gänze noch ungeklärte Stoffwechselmechanismen, zu einer Entzündung und Minderdurchblutung der Wandlederhaut. Dadurch löst sich die starke Verbindung des Hufbeinträgers. Dieser Prozess ist extrem schmerzhaft und kann zu einer Hufbeinabsenkung und auch Rotation in schlimmeren Fällen führen. 

Wie ist der Huf aufgebaut?

Das Hufbein ist über den Hufbeinträger mit der Hornkapsel fest verbunden. Der Hufbeinträger setzt sich wie ein Reißverschluss aus Hornblättchen und Hufbeinwandlederhautzotten zusammen. Das ganze Gewicht des Pferdes „hängt“ also sozusagen in der Hornkapsel, verbunden über den Hufbeinträger.

Die Hufbeinwandlederhaut beim Pferd

Wie kann man einer Hufrehe vorbeugen?

  1. Haltungs-, Fütterungs- und Bewegungsmanagement ans Pferd anpassen 
  2. auf Giftpflanzen achten
  3. Nachgeburtskontrolle
  4. regelmäßige gesunde Hufbearbeitung
  5. auf  eventuelle Vorerkrankungen achten
  6. regelmäßiges Blutbild
  7. regelmäßig allgemeiner Check beim Tierarzt 

Außerdem sollte stets eine gesunde Darmflora und Leber, bei gleichzeitig optimalem Body Condition Score, angestrebt werden.  Zusätzlich könnt ihr euch beraten lassen von Hufprofi, Ernährungsberater und Tierarzt. Am besten lest ihr euch selber ein oder besucht ein Seminar zum Thema bei seriösen Dozenten. So könnt ihr eine Hufrehe früh erkennen und sie so besser behandeln lassen.

Kann eine Hufrehe tödlich für das Pferd enden?

Ja, in einigen Fällen kann die Erkrankung den Organismus zu sehr belasten. Hier zu zählen meist chronische Reheverläufe mit starken Hufveränderungen und stetigen Schmerzen. Aber auch ein einzelner unerkannter Reheschub von hohem Schweregrad kann zum Tode führen. Gerade bei alten oder geschwächten Pferden steigt das Risiko. 

Wie kann ich das verhindern?

Im Regelfall bei früher Diagnose und Behandlung ist ein Reheschub nicht gleich tödlich. Informiere dich also gut über Hufrehe, um einen Hufreheschub so schnell wie möglich erkennen zu können.

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Wie erkenne ich eine Hufrehe?

Da Hufrehe meist an den Vorderhufen auftritt, versuchen die Pferde vermehrt Last auf die Hinterhand zu bringen und den Zehenbereich der Vorderhufe zu entlasten.

Es gibt aber auch Fälle, in denen nur die Hinterhand betroffen ist. In dieser Situation versucht das Pferd vermehrt die Vorderhand zu belasten, indem es diese weiter nach hinten in Richtung unter den Bauch stellt.

  • Die betroffenen Pferde gehen oft lahm. Dies kann je nach Schweregrad ein staksiger Gang sein oder das Pferd legt sich hin und mag gar nicht mehr aufstehen.
  • Die betroffenen Hufe sind fühlbar erwärmt und lassen eine deutliche Pulsation der Zehenarterie spüren.
  • Schon weit zu Anfang reagiert das Pferd auch schmerzhaft auf das Abdrücken mit einer Zange am Huf. 
  • Je nach Schweregrad der Schmerzen wird auch das Allgemeinbefinden beeinträchtigt. Erhöhte PAT-Werte (Puls, Atmung, Temperatur), Schweißausbrüche und Muskelzittern können Begleitsymptome sein. 

Die Ausprägung der Symptome können ein Hinweis auf die Schwere der Zusammenhangstrennung des Hufbeinträgers sein. In jedem Fall ist sofort der Tierarzt zu verständigen, denn am effektivsten sind Therapiemaßnahmen, wenn sie sofort unternommen werden.

Welche Pferderassen sind besonders anfällig für Hufrehe?

Generell kann jedes Pferd eine Hufrehe erleiden. 

Besonders häufig betroffen sind die Rassen, die auch zu Stoffwechselerkrankungen, wie EMS oder Cushing, neigen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die übermäßigen Fettdepots, wie sie auch vermehrt an typischen Freizeitpferderassen zu finden sind. Dazu zählen zum Beispiel Tinker, Shetlandpony, Norweger, Haflinger usw. aber ebenso auch die spanischen Pferde und einige Kaltblutrassen sind sehr leichtfuttrig. Das Bewegungs- und Fütterungsmanagment muss dementsprechend zum jeweiligen Pferd passen.

Fruktan im Gras: Was hat es damit auf sich?

Die Weiden, auf denen unsere Pferde heute stehen, sind nicht mehr mit denen von vor 200 Jahren zu vergleichen. Durch die heutige Hochleistungs-Milchviehwirtschaft wurden vor allem energie-, protein- und zuckerhaltige Grassorten angebaut, die für Kühe zwar optimal, für Pferde dagegen ungeeignet sind. Die Wildpferde waren es gewohnt, sich von kargen Wiesen mit struppigen Büschen zu ernähren. Deshalb ist das Grasangebot für unsere Hauspferde meist zu üppig. Ebendiese gesäten Grassorten enthalten meist sehr viel Fruktan, das problematisch für Pferde sein kann.

Was ist Fruktan?

Fruktan ist ein langkettiges Kohlenhydrat, das der Pflanze als Energiespeicher dient, wenn überschüssige Energie gespeichert werden muss. Es entsteht bei der Photosynthese. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es sonnig ist, aber die Temperaturen niedrig sind, sodass die gewonnene Energie nicht direkt zum Wachsen verwendet wird und deshalb vorerst gespeichert wird.

Warum ist Fruktan problematisch?

Fruktane werden bevorzugt im Dickdarm durch Bakterien verstoffwechselt und sind rasch fermentierbar. Bei großer Aufnahme kann es  zu einer Verschiebung der Darmflora kommen. Der Anteil kohlenhydratspaltender Bakterien wächst zum Nachteil der Rohfaserspaltenden. Diese sterben vermehrt ab und geben Endotoxine frei, welche über die geschädigte Darmwand in den Blutkreislauf gelangen. 

In der Huflederhaut führen die Toxine zu kleinen Blutgerinseln und verschlechtern so die Durchblutung. Diese Mechanismen können zur Entstehung einer schmerzhaften Hufrehe beitragen. Lange dachte man, dass Eiweiß der Auslöser für eine fütterungsbedingte Hufrehe ist, doch diese Annahme ist heute überholt. Natürlich hängt die Entstehung einer Hufrehe mit weiteren Faktoren wie Vorerkrankungen, schlechter Hufsituation oder einer allgemein zu kohlenhydratreichen Fütterung zusammen.  Zudem diskutiert man, inwiefern mit Gräsern in Symbiose lebende Schimmelpilzgifte (Endophyten) einen Einfluss haben.

Erfahre mehr zum Thema Fruktan im Gras! Klick dafür einfach auf den folgenden Button.

Wie kann dir HorseAnalytics bei der Vorsorge helfen?

Die App hilft dir, das Risiko durch Fruktan beim Grasen einzuschätzen.

Was passiert im Huf bei Hufrehe?

Wie ist der Huf aufgebaut?

Das Hufbein ist über den Hufbeinträger mit der Hornkapsel fest verbunden. Der Hufbeinträger setzt sich wie ein Reißverschluss aus Hornblättchen und Hufbeinwandlederhautzotten zusammen. Das ganze Gewicht des Pferdes „hängt“ also sozusagen in der Hornkapsel, verbunden über den Hufbeinträger.

Was passiert im Huf bei einer Hufrehe?

Bei einer Hufrehe kommt es, durch in der Gänze noch ungeklärte Stoffwechselmechanismen, zu einer Entzündung und Minderdurchblutung der Wandlederhaut. Dadurch löst sich die starke Verbindung des Hufbeinträgers. Dieser Prozess ist extrem schmerzhaft und kann zu einer Hufbeinabsenkung und auch Rotation in schlimmeren Fällen führen. 

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

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Wann bei Hufrehe den Tierarzt rufen?

Wann sollte ich den Tierarzt rufen?

Bei jedem Anzeichen einer Rehe ist sofort der Tierarzt zu verständigen, denn am effektivsten sind Therapiemaßnahmen, wenn sie sofort unternommen werden. Meistens wird eine Rehe erst erkannt, wenn sie schon in der akuten Phase steckt. Es gibt aber noch eine Phase vorher, die Initialphase, in der schon entzündliche Prozesse ablaufen, das Pferd aber noch keine Schmerzen zeigt. Manchmal zeigen sie wenigstens schon eine Empfindlichkeit auf die Abdrückzange. Eine Hufrehe ist ein Notfall sollte auch so behandelt werden! 

Bei welchen Symptomen sollte ich den Tierarzt rufen?

Wie du die Symptome einer Hufrehe erkennen kannst erfährt du in diesem Beitrag.

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

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Hufrehe erkennen

Wie erkenne ich eine Hufrehe?

Da Hufrehe meist an den Vorderhufen auftritt, versuchen die Pferde vermehrt Last auf die Hinterhand zu bringen und den Zehenbereich der Vorderhufe zu entlasten.

Es gibt aber auch Fälle, in denen nur die Hinterhand betroffen ist. In dieser Situation versucht das Pferd vermehrt die Vorderhand zu belasten, indem es diese weiter nach hinten in Richtung unter den Bauch stellt.

  • Die betroffenen Pferde gehen oft lahm. Dies kann je nach Schweregrad ein staksiger Gang sein oder das Pferd legt sich hin und mag gar nicht mehr aufstehen.
  • Die betroffenen Hufe sind fühlbar erwärmt und lassen eine deutliche Pulsation der Zehenarterie spüren.
  • Schon weit zu Anfang reagiert das Pferd auch schmerzhaft auf das Abdrücken mit einer Zange am Huf. 
  • Je nach Schweregrad der Schmerzen wird auch das Allgemeinbefinden beeinträchtigt. Erhöhte PAT-Werte (Puls, Atmung, Temperatur), Schweißausbrüche und Muskelzittern können Begleitsymptome sein. 

Die Ausprägung der Symptome können ein Hinweis auf die Schwere der Zusammenhangstrennung des Hufbeinträgers sein. In jedem Fall ist sofort der Tierarzt zu verständigen, denn am effektivsten sind Therapiemaßnahmen, wenn sie sofort unternommen werden.

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

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Ist Hufrehe tödlich?

Kann eine Hufrehe tödlich für das Pferd enden?

Ja, in einigen Fällen kann die Erkrankung den Organismus zu sehr belasten. Hier zu zählen meist chronische Reheverläufe mit starken Hufveränderungen und stetigen Schmerzen. Aber auch ein einzelner unerkannter Reheschub von hohem Schweregrad kann zum Tode führen. Gerade bei alten oder geschwächten Pferden steigt das Risiko. 

Wie kann ich das verhindern?

Im Regelfall bei früher Diagnose und Behandlung ist ein Reheschub nicht gleich tödlich. Informiere dich also gut über Hufrehe, um einen Hufreheschub so schnell wie möglich erkennen zu können.

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

Die App hilft dir, das Risiko durch Fruktan beim Grasen einzuschätzen.

Dauer einer Hufrehe

Wie lange dauert eine akute Hufrehe?

Die Hufrehe heilt meist innerhalb von ein zwei Wochen aus, wenn entsprechende Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden. Bei chronischen Reheerkrankungen dauert es länger.

Die durch den Schub entstandenen Veränderungen am Huf können ganz unterschiedlich stark ausfallen und hängen unter anderem mit der Häufigkeit der vorangegangenen Schübe und den Erstmaßnahmen. 

Wann ist der Huf nach der Hufrehe wieder verheilt?

Die Schädigung am Hufbeinträger wächst leider nicht einfach wieder zusammen, sondern die Verbindung muss vom Kronenrand wieder einmal ganz gesund bis nach unten durch zu wachsenDieser Prozess dauert ungefähr ein Jahr und ab da ist dann auch die normale extrem feste Verbindung komplett wieder vorhanden. 

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

Die App hilft dir, das Risiko durch Fruktan beim Grasen einzuschätzen.

Veränderungen nach der Hufrehe

Bleiben Veränderungen durch die Hufrehe zurück?

In den meisten Fällen ist es möglich, die gesunde Funktion des Hufes wieder herzustellen. Voraussetzung ist eine frühe Erkennung und Behandlung der Erkrankung. 

Desweiteren spielt die aktuelle Hufsituation und allgemein die Schwere des Schubes eine große Rolle. Bei chronischen Verläufen, bei denen mehrere Hufreheschübe vorgekommen sind, verstärkt sich die Deformation des Hufes und macht den Weg zurück in die physiologische Form schwerer. Aber auch hier kann in vielen Fällen die normale Hufform komplett wieder hergestellt werden. 

Sollte der Hufbeinträger nicht mehr normal gerade herunter wachsen können, aufgrund von Veränderungen am Hufbeinknochen, dann wird der Huf immer etwas ungesund aussehen, aber die Funktionalität kann auch hier erhalten werden. 

Wie hilft dir die HorseAnalytics Health App?

Die App hilft dir, das Risiko durch Fruktan beim Grasen einzuschätzen.